- Pneumothorax
- Pneu|mo|tho|rax 〈m. 1; Kurzwort: Pneu〉 Füllung des Spaltes zw. den beiden Blättern des Brustfells mit Luft od. Gasen [<grch. pneumon „Lunge“ + thorax „Brustkorb“]
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krankhafte od. aus therapeutischen Gründen künstlich bewirkte Ansammlung von Luft, Gas in der Brusthöhle; Luftbrust; Pneu.* * *
Pneumothorax,Kurzbezeichnung Pneu, Ansammlung von Luft oder Gas im Pleuraraum (Spalt zwischen Rippen- und Lungenfell), in dem normalerweise ein Unterdruck besteht, mit der Folge eines partiellen oder vollständigen Lungenkollapses. Ursache eines Spontanpneumothorax (häufigste Form) ist das Einreißen einer Emphysemblase nahe der Lungenoberfläche oder ein Durchbruch von Lungen- oder Bronchialfisteln (z. B. im Zusammenhang mit Gewebe zerstörenden entzündlichen Prozessen). Die Symptome bestehen in plötzlichen, heftigen Brustschmerzen mit Atemnot und Angstgefühlen. Die Behandlung erfolgt durch Luftabsaugung oder operativ. Der posttraumatische Pneumothorax entsteht durch offene Brustkorbverletzungen mit Eindringen von Außenluft, bei gleichzeitiger Lungenverletzung als kombinierter Hämatopneumothorax mit verdrängender Blutansammlung. Zu einem Spannungs- oder Ventilpneumothorax kommt es, wenn die offene Wunde wie ein Ventil wirkt (Lufteinlass beim Einatmen, Verschluss durch Zusammenpressen der Wundränder beim Ausatmen). Hierdurch entsteht ein wachsender, lebensbedrohlicher Überdruck im Brustraum mit Verdrängung des Herzens und der großen Gefäße, der eine sofortige Entlastung durch Punktion erforderlich macht.Der künstliche Pneumothorax war bis zur Einführung der Chemotherapie ein wichtiges Behandlungsverfahren (Kollapstherapie) bei Lungentuberkulose und diente der Ruhigstellung erkrankter Lungenteile. Zu diagnostischen Zwecken wird er (unter Verwendung von Kohlendioxid oder Lachgas) noch in Verbindung mit der Thorakoskopie eingesetzt.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Brustfell: Die Innenauskleidung der Brusthöhle* * *
Universal-Lexikon. 2012.